Reise der Senioren aus dem Kirchenbezirk Erfurt

Seit dem Jahre 2003 unternimmt ein Teil der Senioren des Kirchenbezirkes Erfurt jährlich eine mehrtägige Busreise. In diesem Jahr führte sie zum Bodensee.

Seit dem Jahre 2003 unternimmt ein Teil der Senioren des Kirchenbezirkes Erfurt jährlich eine mehrtägige Busreise.

Die erste führte sie nach Bad Bramstedt, Kiel, der Holsteinischen Schweiz und Lübeck. 2004 ging es nach Heiligengeist, nahe Villach/Österreich. Von dort aus wurde ein Abstecher nach Venedig gemacht. Im Jahr darauf standen Schwäbisch Hall sowie Rothenburg ob der Tauber auf dem Reiseplan und 2006 das windungsreiche Moseltal mit einer Stippvisite im geschichtsträchtigen Trier.

Auf jeder Reise kam es zu herzlichen Begegnungen mit Glaubensgeschwistern. Die Erinnerungen daran haben, Mosaiksteinen gleich, einen festen Platz in aller Herzen. In diesem Jahr war der Bodensee, das Schwäbische Meer im Südwesten Deutschlands, das Ziel.

Unter Leitung des Hirten Reiner Wipke erlebten 30 Senioren vom 21. bis 24. Juli 2007 unvergessliche Momente gelebter Gemeinschaft. Die Hinfahrt am Samstag führte über den Thüringer Wald, Ulm und Memmingen nach Lindau am Bodensee.Der bis 254 Meter tiefe Bodensee ist mit 572 km² der größte deutsche See und zweitgrößte Alpensee und dient der Trinkwasserversorgung weiter Teile Baden Württembergs. Er liegt im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz und wird vom "Vater Rhein" durchflossen.

Einen ersten Höhepunkt dieser Reise bildete ein Stadtrundgang auf der malerischen Lindauer Insel, die gerade Schauplatz eines farbenprächtigen Trachtenfestes war. Danach ging die Fahrt entlang des gesamten nördlichen Seeufers über Friedrichshafen, Meersburg und Überlingen in das ersehnte Quartier nach Orsingen-Nenzingen, in der hügeligen Hegau-Landschaft nahe Stockach gelegen. Die Gemeinschaft beim Abendessen im Landgasthof "Hotel Ritter" erlebten gerade unsere alleinstehenden Senioren als besonderen Reichtum.

Am Sonntag stand der Besuch in der Gemeinde Friedrichshafen auf dem Programm. Nach dem vom Hirten Altenhof in lebendiger Weise gehaltenen Gottesdienst, eindrucksvoll umrahmt durch den Chorgesang, erlebten die Erfurter eine besondere Überraschung. Die Friedrichshafener hatten genau für diesen Sonntag ihr jährliches Gemeindefest vorgesehen. Zu aller Freude strahlte die Sonne vom blauen Himmel auf die in kurzer Zeit auf dem Kirchengelände errichteten Zelte und die im Freien Sitzenden herab. Die Stunden erbauenden, geschwisterlichen Beisammenseins vergingen für alle viel zu schnell. Nach einem gemeinsamen Gesang im Kirchensaal, bedankte sich Hirte Wipke bei den Gastgebern für die liebevolle Aufnahme und die herzliche Atmosphäre.

Da stand auch schon der Reisebus bereit, um die Senioren nach Unteruhldingen zu der in Ufernähe wiedererrichteten Pfahlbausiedlung unserer stein- und bronzezeitlichen Vorfahren zu bringen. Diese lebten von 4.000 bis 850 vor Christus. Während der Führung wurde beeindruckend erläutert, wie damals mit einfachen Mitteln Werkzeuge gefertigt und Feuer entfacht wurde. Dankbar und mit neuen Eindrücken erfüllt konnten alle am Abend auf einen echten "Feiertag der Seele" zurück schauen.

Am Montag war ein Besuch auf der Blumeninsel Mainau geplant, was nicht nur die mit einem "grünen Daumen" begnadeten Gartenfreunde unter den Senioren begeisterte. Auf dieser weltbekannten Insel findet man vom Frühjahr bis zum Herbst eine einzigartige Blütenpracht, interessante Ausstellungen sowie das attraktive Schmetterlings- und Palmenhaus. Am Nachmittag wurde mit der Autofähre von Konstanz nach Meersburg mit seiner weithin sichtbaren Burg übergesetzt. Die Meersburg mit ihrem sagenumwobenen "Dagobertsturm" blickt auf mehr als ein Jahrtausend europäischer Geschichte zurück. Auf der Burg entstanden viele Werke der großen deutschen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Hier starb dieDichterin im Mai 1848.

Auf der Heimreise am Dienstag begeisterte die Senioren ein Zwischenstopp in der Schweiz, der Heimat unseres im Ruhestand lebenden Stammapostels Fehr. An einer Gebäudefassade auf dem Marktplatz von Stein am Rhein ist der von Stammapostel Fehr zitierte Vers Gottfried Kellers zu finden:

"Lasst uns am Alten, so es gut ist, halten. Doch auf alten Grund Neues wirken jede Stund."

Sehr beeindruckt waren die Erfurter vom Rheinfall bei Schaffhausen und seinen tosenden Wassermassen (600 m³ pro Sekunde stürzen hier im Durchschnitt in die Tiefe). Nicht weit von hier, in dem kleinen Weinlanddorf Flaach, ist Stammapostel Fehr geboren.

Über Singen, Stuttgart und Würzburg ging es nach Thüringen zurück. Die Senioren bedankten sich herzlich beim Hirten und seiner Frau Marita sowie beim Priester im Ruhestand Klaus Lärz und seiner Frau Heidrun aus Weimar für den liebevollen "Bordservice" und die Betreuung während der gesamten Reise.

R.W.

Eindrücke von der Reise: