70 Jahre neuapostolische Gemeinde Sondershausen

Am 1. März 2009 jährte sich der Gründungstag der Gemeinde Sondershausen zum 70. Mal. Im Gottesdienst für Entschlafene an diesem Sonntag erinnerte man sich deshalb auch an die Gemeindegründung.

(01.03.2009) Sondershausen. Am 1. März 2009 jährte sich der Gründungstag der Gemeinde Sondershausen zum 70. Mal. Im Gottesdienst für Entschlafene an diesem Sonntag erinnerte man sich deshalb auch an die Gemeindegründung.

Auf den Tag genau vor 70 Jahren wurde die eigenständige Gemeinde Sondershausen gegründet. Bereits vorher gab es schon ca. 40 Geschwister, die hier wohnten, die Gottesdienste aber in Nordhausen besuchten. Und so kam es, dass sich die Gotteskinder auf die Suche nach einem eigenen Lokal begaben. Dieses war dann auch in der Ferdinand-Schlufter-Straße gefunden. Ein sehr kleiner Kellerraum mit einem Ofen darin, der hin und wieder auch zu rußen begann, wovon auch die Geschwister nicht verschont blieben. Licht gab es nur sehr wenig und gerade in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs wurden bei Stromsperre des Öfteren die Kerzen angezündet. Taute der viele Schnee im Frühjahr, musste man schon einmal mit dem daraus resultierenden Wasser im Keller rechnen. Eine Orgel gab es nicht, aber ein Harmonium. Das allerdings brachte Diakon Udo (oder auch "Udchen") Ohl zu jedem Gottesdienst mit dem Handkarren in den "Keller" und nahm es danach wieder mit nach Hause, damit seine Töchter darauf üben konnten.

Einige der ersten Gemeindemitglieder sind auf den Bildern zu sehen. Da ist zum Beispiel die Familie Hecht, deren Familienoberhaupt, der Diakon Hecht, auch der Dirigent des Chores war. Erster Vorsteher der Gemeinde war Karl Dietrich, sein Sohn Horst war Priester und verheiratet mit Johanna (oder "Hannchen"), die aus der Familie Weide kam. Da reiste die Familie Fota in den ersten Jahren noch aus Großberndten zum Gottesdienst, bis sie später eine Bleibe in Sondershausen fand. Weiterhin sind die Familien Mielenz und Ohl (wie bereits erwähnt) zu nennen, ebenso die Geschwister Emmi und Ottomar Götze, Schwester Volkmann und ihre Tochter Verona, sowie natürlich eine der treuesten Seelen, die sich bei Wind und Wetter auf den Apfelweg begab, um ihren Platz im Gottesdienst auszufüllen - Oma Lier.

Eins der wohl größten Ereignisse im Leben der Gemeinde geschah im Dezember 1951 als über 30 Personen, darunter die Familie Nordhausen mit ihren 7 Kindern, durch Apostel Oberländer versiegelt wurden. Es war spät abends und es gab kein Licht im "Keller", aber der Segen des Apostels wirkte sich dennoch auf die ganze Gemeinde aus.

Zu Beginn der Fünfziger Jahre besorgte der Priester Horst Dietrich das heutige Grundstück in der Heinrich-Heine-Straße und ein eigenes Kirchengebäude konnte errichtet werden. Dieses wurde dann 1953 noch unter freiem Himmel auf dem Parkplatz des Geländes eingeweiht.

Bis hierher hat sicher jeder einen kleinen Einblick in die Verhältnisse von damals gewonnen. Die eine oder andere Erinnerung ist wach geworden und Namen wurden genannt, die schon längst zu der Gemeinde in der Ewigkeit zählen. Und so komme ich wieder auf den Anfang zurück: Unser Weg geht weiter, bis der Herr sein Werk vollenden wird.

St.S.