Jugendgottesdienst in Erfurt mit Besuch aus Hessen

Dieser Jugendgottesdienst in der Kirche Erfurt hatte etwas Besonderes: Zu Gast waren Jugendliche aus den Kirchenbezirken Darmstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden, die sich mit den Jugendlichen aus dem Bezirk Erfurt trafen.

Der Jugendgottesdienst mit Bischof Matthes am Nachmittag des 9. Oktober 2005 in der Kirche Erfurt wird allen Teilnehmern wohl noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Er war der Abschluss eines Besuches der Jugend aus den Bezirken Darmstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden.

fileadmin/redaktion/bezirk-erfurt/2005/2005-10-erfurt-jugendgottesdienst-mit-hessen/5278_bild-800-14.jpgAls Textwort diente 1. Korinther 6, 20:

"Ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe."

Zu Beginn seines Dienens griff der Bischof den Besuch der Wiesbadener Jugend an der Gedenkstätte KZ Buchenwald auf. Er schilderte der Jugend das Erlebnis eines Glaubensbruder, der dort nach dem Krieg untergebracht war (das KZ Buchenwald wurde nach dem Krieg als Arbeitslager genutzt). Unser Glaubensbruder pfiff bei einem Marsch ein Lied aus dem Gesangbuch. Als einige Mitgefangene einstimmten, wusste man: wir sind Glaubensbrüder. Von da an trafen sie sich heimlich zu den Gottesdienstzeiten an einem nicht zugänglichen Ort, wo sie gemeinsam beteten und über ihren Glauben sprachen. Für die betreffenden Brüder war das ein Gottesdienst.

Für uns - insbesondere für die Jugendlichen - ist das damalige Erleben heute kaum vorstellbar. Der Bischof bat uns, die heutigen Gottesdienstmöglichkeiten nicht als selbstverständlich zu betrachten. Auch unsere Gotteskindschaft ist nicht selbstverständlich, denn wir sind alle "teuer erkauft".

Der Bischof forderte uns auf, dankbar dafür zu sein, dass uns das Glück der Erwählung zuteil wurde. Deshalb sollen wir Gott mit unserem Leibe preisen. Einige markante Punkte, wie wir das tun können:

Gott preisen mit unseren Augen, indem wir auf die Wunder seiner Gnade schauen. Unsere Augen sollen aber auch einen Blick für die Zeichen der heutigen Zeit haben und sehen, wo Hilfe notwendig ist.

Gott preisen mit unseren Ohren, indem wir die Stimme des guten Hirten aus dem Stimmengewirr der Zeit heraushören. Das gehörte Wort gilt es zu bewahren und zu tun.

Gott preisen mit unseren Händen, indem wir unsere Hände in die Hände Gottes legen, den Segen Gottes ergreifen und für unsere Schwester und unseren Bruder beten. Wo Hilfe notwendig ist, sollen sich unsere Hände regen.

Gott preisen mit unseren Füßen, indem wir auf den Wegen Gottes wandeln und uns von unseren Füßen in das Haus Gottes tragen lassen.

Gott preisen mit unserer Stimme, indem wir Gott loben, ehren und anderen Zeugnis bringen. Dazu ist die Zunge nötig. Sie kann sowohl ein böses Feuer anzünden aber auch Frieden stiften. Deshalb sollen über unsere Zunge herrschen und sie als Werkzeug zum Lob Gottes benutzen.

Gott preisen mit unseren Sinnen, indem wir uns Gott ganz zuwenden. Dies ist möglich durch den würdigen Genuss des Heiligen Abendmahls.

Wenn wir Gott so mit unserem Leibe und einer gesunden Seele preisen, können wir vollendet werden und am Tag des Herrn dabei sein.

fileadmin/redaktion/bezirk-erfurt/2005/2005-10-erfurt-jugendgottesdienst-mit-hessen/5275_bild-800-03.jpgAn diesem Gottesdienst nahmen insgesamt 288 Jugendliche teil. Bischof Koberstein, Bezirksältester Peter (Rüsselsheim), Bezirksevangelist Hermann (Darmstadt), Bezirksevangelist U. Müller (Wiesbaden) und Bezirksältester Schnur (Erfurt) dienten mit.

Der Bezirksälteste Peter hatte an diesem Tag seinen 59. Geburtstag.

A.W.


(1.Reihe v. li. Bez.ev. Hermann, BÄ Peter, Bi. Matthes, Bi. Koberstein, BÄ Schnur / 2. Reihe v. li. Bez.ev. U.Müller, Bez.ev. B.Müller, Bez.ev. Nitsch)