Bezirkskindertag 2014 des Kirchenbezirkes Erfurt

„Die Arche Noah – einst und heute“, eine Reise in die Vergangenheit.

Unsere Anspannung legt sich etwas, als am 21. Juni 2014, 8:00 Uhr die Autos mit den vorbereiteten Objekten bepackt werden, die den ca. 60 angemeldeten Kindern des Ältestenbezirkes Erfurt einen erlebnisreichen Tag bereiten sollen. Die eingeladenen Kinder aus den Gemeinden wissen aus dem Einladungsflyer um das diesjährige Motto „Die Arche Noah – einst und heute“, nicht aber um das Wie und Wo. So treffen sie etwas schüchtern oder temperamentvoller in der „Freien Ganztagsschule Milda“ ein, in der uns Speiseraum, Café und das große Freigelände mit Sportplatz zur Verfügung stehen, begleitet von Eltern und Betreuern.

Bezirksältester Wolfgang Schnur und Bezirksevangelist Heiko Born eröffnen den Tag und stimmen die Kinder ein, bevor die Kinderchordirigentin Dayna Beck das Zepter übernimmt. Und sie begeistert die Kinder, musikalisch begleitet, mit der Einstudierung des Liedes „Bau ein Schiff Noah, Noah bau ein Schiff“.

So vorbereitet übernimmt der stimmgewaltige Noah die Kinder zu einer Besichtigungstour des Geländes, denn zwischenzeitlich sind die Arbeitsstationen und die Kulisse aufgebaut. Es gilt, die fehlende Wimpelkette für die Arche anzufertigen. Viel Puste wird für die bunten Luftballons des Regenbogens gebraucht. Aber welche Tiermaske, die bemalt und zugeschnitten werden muss, ist die richtige, oder sollte lieber ein Insekt gebastelt werden? Dann gibt es noch etwas für echte Handwerker: Umlagert werden die Holzbearbeitungsstände. Hier wird gebohrt, gesägt, gehobelt - und das alles wie zu Noahs Zeiten. Woher kommen eigentlich die seltsamen Werkzeuge ohne Batterie und elektrischen Strom? Sehr spannend für Jungen und Mädchen, selbst Hand anzulegen, zu erkennen, dass der Bau der Arche viel Kraft und Zeit gekostet hat.

Noah kann noch mehr zeigen: Vielleicht verwendeten Noahs Zeitgenossen aus bunter Wolle gefilzte Kleidung? Wie wäre es, Schiffe zu falten oder den Proviant für die Arche fertigzustellen? Und noch jemand schaut vorbei: Auch Apostel Wosnitzka genießt das Werkeln der Kinder.

Zu Noahs Zeiten sicher nicht ungewöhnlich, verzögert sich das Mittagessen. Ungeduld kann durch die Vielfalt der Möglichkeiten nicht aufkommen. Kraftreserven können auch beim Fußballspielen verbraucht werden.

Nach der leiblichen Stärkung wird weiter gewerkelt, bis Noahs Stimme zum Sammeln ruft. Anschaulich, mit vielen Posen schildert Noah sein Leben und schreibt den Kindern ins Herz: „Höre auf Gottes Stimme und handle danach.“. Auf geht’s, vorbei am Originalumriss der Arche, in der Länge eines Fußballfeldes, zu unserer elf Meter langen, gebauten Arche. Die Wellen schlagen bereits an die Arche, Rabe und Taube warten auf das Geschehen. Als die Wimpelkette gehisst ist, gehen Noah und die zu rettende Schar in die Arche ein, stilecht über eine Klapptür.

Bald schauen Eule, Katze, Tiger, Fuchs, Löwe oder Krokodil aus den verschließbaren Bullaugen heraus. Während die Sintflut eintritt, kämpft Noahs Stimme an gegen Wind und Wellen; der vorbereitete Proviant stärkt die kleinen Seefahrer. Nach gelungener Strandung auf dem Berg Ararat stehen der Dankopferaltar mit dem Widder, Holz und Flammen im Mittelpunkt des Geschehens, welches vom Regenbogen begleitet wird. Der Regenbogen leitet Noah und die gerettete Schar auch zur neuen Arche. Jetzt sind alle in der Gegenwart angelangt.

Aufgestellt sind verschiedene, kirchliche Objekte. Die Kinder wissen um den Altar, und schnell haben sie Bibel, Gesangbuch, Abendmahlsgefäß, Hostie und Taufschale dem neuen Altar vor dem großen Kirchenzeichen zugeordnet. Spannend wird für Sonntagsschülerin Frieda der Versuch, die Patene geräuschlos aufzudecken und zu verschließen, und fast wäre es ihr gelungen.

Abgeschlossen wird das Geschehen mit Gebet und dem gemeinsamen Gesang von Kindern und Begleitern, der unter Regie der Dirigentin des Bezirkskinderchores weit über das Areal schallt. Das Lied „Bau ein Schiff Noah, Noah bau ein Schiff“ hat das Herz der Anwesenden erobert.

Im Café haben fleißige Hände über den Tag für unser Wohl gewirkt und mit Kuchenbüffet, Kaffee und Getränken für einen schönen Ausklang gesorgt. Ein Dank an alle, auch für die mitunter sehr aufwendigen Arbeiten an den Kulissen und an Bruder Ralf, der als Noah den ganzen Tag hindurch agiert hat.

Text: S.K Fotos: S.J.