„Aufruf zur brüderlichen Liebe“ - Apostel Ralph Wittich in Mühlhausen / Thüringen

„Es gibt heute viel zu tun,“ begann Apostel Ralph Wittich am 20. Oktober 2019 seine Predigt in der Gemeinde Mühlhausen /Thüringen. Im Verlauf dieses Festgottesdienstes spendete er die Sakramente der Heiligen Wassertaufe und der Heiligen Versieglung an zwei Kleinstkindern und setzte einen Priester in den wohlverdienten Ruhestand.

Das Bibelwort für diesen Gottesdienst steht in 1. Thessalonicher 4,9:

„Von der brüderlichen Liebe aber ist es nicht nötig, euch zu schreiben.
Denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben.“

 

„Kirche mutet manchmal ein wenig altmodisch an. Wir singen alte Lieder (z.B. 15. Jahrhundert), lesen aus einem uralten Buch, der Heiligen Schrift, hier stehen meist (leider) ältere Herren am Altar. Und dennoch hat die Kirche die besten Antworten auf aktuelle, existenzielle Fragen des menschlichen Lebens,“ leitete Apostel Wittich ein.

Der Brief an die Thessalonicher gehört zu den ältesten Briefen des Apostels Paulus. Er hatte die Gemeinde mit Silas gegründet, mußte jedoch von dort fliehen. Die Gemeinde lag ihm sehr am Herzen. Es fällt auf, wie warmherzig und liebevoll der Apostel an die Gemeinde Thessalonich schreibt.

In den Briefen ist sehr oft die Rede von Bedrängnis, was im heutigen Verständnis „Druck“ bedeutet. Die Gemeinde stand also unter einem Druck. Der Apostel Paulus bestärkte die Gemeindemitglieder zum Zusammenhalt und zur Beständigkeit im Glauben und in der brüderlichen Liebe. Er ermahnte sie ebenfalls zur Arbeit im Irdischen und tröstete sie.

 

Apostel Wittich bezog das Bibelwort auf die heutige Zeit. „Gemeinde ist keine Interessengemeinschaft, sondern eine Zielgemeinschaft. In den Gemeinden gibt es eine bunte Vielfalt. [...] Wir sind eine geistliche Familie mit einem geistlichen Vater.“

Ein zentrales Thema für die Gemeinden ist die Nächstenliebe und der Zusammenhalt. Der Aufruf zum Zusammenhalt und zur brüderlichen Liebe wird nicht von den Aposteln befohlen, sondern die Aufgabe kommt von Gott selbst. Das sollte uns dazu bewegen, den Nächsten zu achten, zu respektieren und eine gute Beziehung aufzubauen.

 

Die Liebe Gottes ist in uns hineingegossen, hineingeschüttet. Nicht Tröpfchenweise oder mit der Gießkanne, sondern geschüttet. Wir nehmen den Anderen an, wie er ist.

Apostel Wittich rief dazu auf, Freud und Leid miteinander zu teilen, am Leben des Anderen teilzunehmen, ohne sich einzumischen. „Lernen wir doch mehr und schneller zu vergeben. Wenn wir dem Anderen vergeben haben, dann lasst uns bitte nicht mehr darüber sprechen,“ so der Dienstleiter.

Wir wollen dankbar sein für die Gemeinde, für Bruder und Schwester und für die Gemeinschaft, die wir haben dürfen.
Es ist das Recht eines jeden Christen, dass er in seiner Gemeinde auch Frieden findet.

 

Priester Winfried Lippold, der in diesem Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand versetzt wurde, durfte noch einmal einige Dankesworte an die Gemeinde richten.

 

Vor der Feier des Heiligen Abendmahles erhielten zwei Kleinstkinder die Sakramente der Heiligen Wassertaufe und der Heiligen Versieglung.

Der Gottesdienst wurde vom Gemeindechor, Kinderchor und einem Musikensemble mitgestaltet.

Aus dem Gottesdienst des Apostels Ralph Wittich in Mühlhausen /Thüringen am 20.10.2019