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54Es war ein weiterer Höhepunkt des Gemeindelebens im Jahr 2014 und fügte sich würdig in die Reihe der vergangenen Großereignisse ein. Erinnert sei nur an den IKT zu Pfingsten in München, den Fusions-Gottesdienst im DNT Weimar am 16.11.2014 und die "Ökumenische Marienvesper" am 21.11.2014 in der katholischen "Herz Jesu" Kirche mit neuapostolischer Beteiligung.
Das aufwendig-attraktiv gestaltete Programm-Doppelblatt ließ einen hohen Konzertaufwand ahnen. 18 Programmpunkte mit den Ausführenden: Gemeindechor, Jugendorchester "quattro corde", Ingo Geppert (Konzept und Gesamtleitung), Richard Herzog (Klarinette Solo), Carolin Kortüm (Sopran Solo), Hartmut Geppert (Klavier und Orchestersätze), Ralf Seeck (Sprecher). Nicht erwähnt, aber für alle sichtbar, waren die Arbeiten im Hintergrund, die für einen angenehm-reibungslosen Ablauf sorgten: professionelle Podeste und Stühle für 52 Orchester- und Chormitglieder, separate Notenpultbeleuchtung für das Orchester, neue Auftrittsmappen für den Chor, Betreuung der Aufnahmetechnik, die kulinarische Versorgung aller Ausführenden während der Proben, vor und nach dem Konzert und nicht zuletzt die ansprechende Fensterdekoration mit der Darstellung des weihnachtlichen Frontereignisses vor 100 Jahren. Herzlichen Dank allen Gestaltern und Helfern! Der bei der Geburt Jesu durch Engel verkündete Weltfrieden erhielt durch das Thema des Abends – 100 Jahre Weihnachtsfrieden 1914-2014 – eine besondere Aktualität. Die beeindruckende Geschichte zu Beginn des 1. Weltkrieges, als deutsche, englische und französische Soldaten entgegen dem geltenden Befehl, an Weihnachten ihre Waffen niederlegten, Weihnachtslieder sangen und sich die Hände zu gemeinsamen Aktionen reichten, wurde durch die von Ralf Seeck vorgetragenen Zeitzeugenberichte lebendig.
Die Musik war folgerichtig diesem Grundgedanken des weihnachtlichen Friedens restlos verpflichtet. In einer vom Dirigenten sehr geschickt konzipierten Folge erklangen sowohl a capella als auch orchesterbegleitete Werke verschiedener Stilrichtungen in sehr anspruchsvoller Qualität. Der Chor hätte noch nie so gut geklungen, meinten sogar einige. Auf alle Fälle zahlte sich die monatelange akribische Probenarbeit voll aus. Nach der vom Orchester frisch gespielten Ouvertüre aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel tauchte der Zuhörer mit Jean Sibelius‘ orchesterbegleitetem stimmungsvollen Chorsatz "En etsi valtaa" endgültig in eine weihnachtlich geprägte Atmosphäre ein. Der erste Höhepunkt gelang dem Chor mit Felix Mendelssohn Bartholdys "Weihnacht – Frohlocket ihr Völker".
Der strahlende achtstimmige Schluss forderte regelrecht den Beifall der Zuhörer heraus. Vom Publikum ebenfalls mit begeistertem Applaus bedacht wurde Richard Herzog, der Solist des Klarinetten-Konzertes Es-Dur von Jan Evangelista Antonín Tomás Kozeluh. Der für einen jungen Musiker anspruchsvolle 1. Satz samt Kadenz wurde von Herzog tonlich und technisch sehr gut gemeistert. Das bekannteste deutsche Weihnachtslied "Stille Nacht" folgte in einem relativ unbekannten, sehr interessanten Satz von Gustav Schreck, einem ehemaligen Thomaskantor. Da hatte man das Gefühl, als wäre es zum ersten Mal erklungen! Die ausgezeichnete Sopranistin Carolin Kortüm setzte einen weiteren Programm-Höhepunkt mit der Interpretation "O holy night" von Adolphe Adam in einer Bearbeitung für Sopran-Solo, Klavier, Orchester und Solo-Cello (Raphael Zinner). Man hat ihr zu keiner Phase angemerkt, dass sie noch am Vormittag mit einer leichten Erkältung zu kämpfen hatte.
Die Orchestersuite "The Planets" ist das bekannteste Werk des englischen Komponisten Gustav Holst. Mit der Interpretation des Satzes "Jupiter" lief das Jugendorchester zur Hochform auf. Die Lieder "Verleih uns Frieden" von Felix Mendelssohn Bartholdy und "Meinen Frieden gebe ich euch" von Lars Tillenius, einem finnischen Komponisten, in einer gelungenen Bearbeitung für Chor, Orchester und Soloklarinette unterstrichen wirksam mit immer neuen Klangwirkungen die würdige, dem Thema angepasste Atmosphäre. Das uns vertraute Lied von Friedrich Silcher "Ehre, Ehre, Ehre", zum ersten Mal in einer Version für Chor und Orchester dargeboten, bildete den Schlusspunkt des bemerkenswerten Programms. Die Zuhörer dankten mit Standing Ovations. Chor und Orchester wiederholten daraufhin "En etsi valtaa" und "Ehre...". Der gewaltige unisono Schluss-Akkord des Orchesters auf dem Ton "C" inspirierte zu einem Wortspiel mit Qualitätssiegel – C wie Classe(!) oder CD. Auf letztere sind wir gespannt!
Die Überraschung nach dem Konzert: Jeder durfte ein von unseren Kindern unter Anleitung ihrer Lehrer gebasteltes Friedenslicht-Körbchen aus Papier mit nach Hause nehmen. Eine stimmungsvolle Erinnerung an jenen Weihnachtsfrieden und das Classe-Konzert!
Der überwältigend hohe Spendenbetrag von 860 EUR kommt den Flüchtlingen im Nordirak zugute und wurde auf das Konto von NAK-karitativ überwiesen.
H.G.
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