15 Jahre neue Kirche Oberwillingen

Am 13. Juli 1997 war die neue Kirche in Oberwillingen durch Bezirksapostel Fritz Nehrkorn geweiht worden. Auch nach 15 Jahren freuen sich die Gemeindemitglieder sehr über das schöne Gotteshaus. Es ist aus dem Dorfbild nicht mehr wegzudenken.

Die Freude darüber war und ist so groß, dass der 15. Jahrestag ein besonderer Festtag wurde. Zu diesem Fest waren neben der Gemeinde auch alle Glaubensgeschwister, die einmal zu den Gemeinden Oberwillingen, Reinsfeld und Stadtilm gehört haben, eingeladen.

Viele nahmen die Einladung an und sorgten für ein gutgefülltes Gotteshaus. Man spürte die Freude und Erwartung. Eine Bläsergruppe begrüßte die Gottesdienstbesucher an der Kirchentür und stimmte sie mit gelungenen Beiträgen auf das Fest ein.

Unserem Bezirksältesten Wolfgang Schnur, der, wie er selbst sagte, ein Kind der Gemeinde ist, und unserem Bezirksevangelisten und Vorsteher Heiko Born, der ebenfalls in dieser Gemeinde sein Zuhause hat, waren Dankbarkeit, Freude und Bewegung anzumerken.

Als Bibelwort für den Festgottesdienst diente Judas 22.23:

Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie.“

Der Bezirksälteste hatte aber auch noch ein besonderes Grußwort für diesen Tag. Er sagte, er habe gar nicht lange nach einem passenden Wort suchen müssen. Er sei von den Versen, die vor dem schon vorgelesenen Wort stehen, nicht wieder losgekommen: „Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.“

Das, so sagte der Bezirksälteste, haben viele in der Gemeinde in den vergangenen Jahren praktiziert und ihr Leben danach ausgerichtet. Es war die Voraussetzung dafür, dass wir dieses Jubiläum feiern können.

Unser Vorsteher und Bezirksevangelist sagte, dass er sehr dankbar für das schöne Gotteshaus sei und sich freue, dass wir es nun schon 15 Jahre nutzen dürfen. Er erinnerte aber auch an die alte Versammlungsstätte. Da fand man „lebensgefährliche“ und extreme Verhältnisse vor. Der Fußboden musste mehrmals abgestützt werden und die Geschwister mussten besondere Opfer bringen. Die am Ofen saßen, verließen schweißgebadet den Gottesdienst, bis zu den Kindern in ihrer Ecke kam die Wärme kaum und der Dienstleiter hatte trotz des „heißen Pflasters“ auf dem Altar, eiskalte Füße. Trotzdem, so sagte der Vorsteher, sind wir im Gottesdienst selig und glücklich geworden. Es war ein Stück Bewahrung im Glaubensleben. Zurück möchte natürlich keiner.

Der Gottesdienst wurde durch Vorträge des Chores, des Orchesters, des Kinderchores und der Bläsergruppe umrahmt und verschönt.

Nach dem Gottesdienst war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Das Wort Brunch, zu dem eingeladen wurde, stammt zwar aus dem Englischen, die Speisen aber waren in Oberwillingen und Umgebung liebevoll von fleißigen Frauenhänden, und, wie berichtet wurde, auch von Männerhänden zubereitet. Da sich viele lange nicht gesehen hatten, kam es auch jetzt schon zu schönen Gesprächen, auch wenn man beim Essen eigentlich nicht reden sollte. Die Zeit musste ganz einfach genutzt werden. Nach einer kurzen „Verschnaufpause“, für einen Mittagsschlaf hat es sich kaum gelohnt, begann 14.30 Uhr das Gemeindefest in und außerhalb der Kirche.

Nach der Begrüßung war ein Kinderkonzert vorgesehen. In der Einladung war von einem kleinen Kinderkonzert die Rede. Was uns die Kinder und ihre Betreuer aber hier boten, war für alle, die anwesend waren, ein großes Erlebnis. Unsere Glaubensschwester Dayna Beck, die auch den Kinderchor leitet, führte gekonnt durch das Programm und stellte alle Mitwirkenden vor. Die Flötengruppe mit ihrer Leiterin Birgit Alexander, das Orchester, für das unser Diakon Eckard Reinecker verantwortlich ist, und unser Kinderchor sorgten dafür, dass reichlich applaudiert wurde.

Für eine Überraschung und Erstaufführung sorgten unsere Jugendlichen. Sie unterstützten bei einigen Liedern unsere Kinder.

Da die Kinder alle Liedtexte auswendig konnten, dann sogar noch ein Lied in Englisch und Französisch sangen, erteilten sie manchem Erwachsenen ungewollt eine kleine Lektion. Viele Kinder stellten mit einem Vortrag ihr Instrument vor, für das sie sich entschieden haben. Sie zeigten, was sie schon gelernt haben.

Es war ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm, das ganz einfach die Zuhörer begeisterte.

So sahen das auch unser Bezirksältester und unser Vorsteher. Ihr herzlicher Dank galt allen Mitwirkenden, Betreuern und nicht zuletzt den Eltern, die bestimmt hin und wieder ein wenig Druck ausüben mussten, damit es mit dem Üben weiterging.

Da das Programm etwas länger dauerte als geplant, war auch schon die Zeit für Kaffee und Kuchen gekommen. Mit den Worten des Vorstehers „so, nun lasst uns essen und trinken!“, war das Kuchenbüffet eröffnet. Dieser Aufforderung kamen alle nach. Wer wagt schon, dem Vorsteher zu widersprechen. Schon gar nicht bei so etwas. Das Büffet war wieder übervoll. Trotzdem Zeit für Gespräche, für Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes, für Gedankenaustausche. Für die Kinder sorgten eine Hüpfburg, eine Kletterstange und Tischtennisplatte für Beschäftigung. Außerdem konnten sie malen und basteln.

Der Kuchen war noch gar nicht richtig verdaut, machte sich ein unverkennbarer Geruch bemerkbar. Fleißige Männer sorgten für das „Sahnehäubchen“. Was wäre in Thüringen ein Gemeindefest ohne Bratwurst und ein „Bierchen“?

Damit klang das Fest aus. Manch einer hatte noch eine weite Heimreise. Alle waren dankbar und voller Freude. Das galt für die Gastgeber und für die Gäste. Auch ein kleiner Regenschauer zwischendurch tat der Freude keinen Abbruch.

Ein herzliches Dankeschön unserem himmlischen Vater und allen, die zum Gelingen des Festes in irgendeiner Art und Weise beigetragen haben.

Text: F.J. Fotos: F.J. u. S.J.