Der Stärkere ist nicht immer der Bessere
Aus allen Ecken des Apostelbereiches Thüringen kamen sie angereist, die kleinen und größeren Kinder. Es war das erste Mal, dass sich die Kinder aller sechs Kirchenbezirke zu einem zentralen Kindergottesdienst versammelten. Und so kamen die Geraer, die Meininger, die Hallenser, die Erfurter, die Plauener und die Gothaer Kinder, die sich mit ihren Kinderbetreuern im Meininger Hof in Saalfeld trafen. Das Nachwuchsorchester des Bezirkes Gera sorgte schon vor dem Gottesdienst für eine feierliche Stimmung im Saal. Weiter ging es mit – teils sportlichen – Einsingübungen, die von Schwester Annett Dietrich aus dem Bezirk Halle geleitet wurden. Alle anwesenden Kinder gestalteten als ein großer Chor gemeinsam mit dem Nachwuchsorchester den Gottesdienst ausschließlich selbst. Auch eine Rezitation gehörte zum Rahmenprogramm.
Mit einer kleinen Verspätung (die Anreise war für einige doch recht lang) begann der Gottesdienst, den Apostel Rolf Wosnitzka mit dem Bibelwort hielt:
„Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ (Josua 1,9)
Elberfelder Bibelübersetzung: „Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der Herr, dein Gott, wo immer du gehst!“
Der Apostel bezog die Kinder gleich mit in den Gottesdienst ein. Wovor kann man Angst haben? Viele Hände reckten sich in die Höhe. Manche haben vor Dunkelheit Angst, aber ebenso vor Klassenarbeiten kann es einem mulmig werden. Und auch er sowie die mitdienenden Amtsträger erzählten von eigenen Kindheits- und gleichwohl aktuellen Erlebnissen, bei denen sie Angst hatten. Viele Dinge haben sich seit ihrer Kindheit nicht verändert, auch sie hatten Angst vor der Schule, den Mitschülern oder vor Gewitter. Aber alle konnten und können sich sicher sein: der liebe Gott ist immer da und hilft. Beten hilft gegen Angst!
Neben dem Apostel und Bischof Ralph Wittich diente auch Bezirksältester Wolfgang Schnur mit, der demnächst in den Ruhestand versetzt wird und das letzte Mal bei einem Bezirkskindergottesdienst dabei war. Alle drei gingen darauf ein, dass der Stärkere nicht immer der Bessere ist – ein Bild, das auch im Nachmittagsprogramm wieder auftauchte. Die Mitdienenden gingen auf die Begebenheiten von David und Goliath und natürlich Josua und Kaleb ein. Manchmal braucht man auch Mut, und auch dann hilft der liebe Gott. Mut braucht man auch, um seinen Glauben zu bekennen, und der Apostel forderte die Kinder auf, dies zu tun, versicherte ihnen aber gleichzeitig Gottes Beistand. Er verband das mit einem Erlebnis aus seiner Schulzeit, als er von seinen Mitschülern als Kirchgänger gehänselt wurde. Aber er betete und die Hänseleien hörten auf.
Zum Mittagessen gab es Nudeln aus Holgers Feldküche und die Kinder – wie war es anders zu erwarten – waren begeistert. „Das Essen war echt lecker!“ konnte man noch auf der Heimfahrt hören. Alle verteilten sich auf dem Außengelände; es fing zum Glück erst gegen Ende der Mittagspause an zu regnen.
Das Nachmittagsprogramm bestand aus Beiträgen fast aller Kirchenbezirke. Schwester Karina Frickmann aus dem Bezirk Gotha führte temperamentvoll durch den Nachmittag. Die Erfurter Kinder forderten Noah auf: „Bau ein Schiff, Noah“. Mit selbst gebauter Arche und Blitz und Donner auf der Bühne sangen sie laut und freudig ihr Lied. Die Hallenser Kinder zeigten Teile ihres Kindermusicals über König David, das nächstes Jahr aufgeführt werden soll. Nach dem tollen Musical vom letzten Mal sind alle darauf gespannt. Die Kinder aus Plauen zeigten anhand von Plakaten, was Stärke ist. Ist Stärke immer Recht zu haben oder auch mal nachzugeben? Das wichtigste Plakat kam zum Schluss: „Gottes Liebe ist eine große Stärke!“ Passend zum Thema „der Stärkere ist nicht immer der Bessere“ stellten die Meininger Kinder die Geschichte vom Löwen, der eine Maus verschont und dafür selbst später von ihr gerettet wird, eindrucksvoll dar. Zum Schluss konnten die Kinder noch sehen, wie sich Freude und Ermutigung auf die eigene Leistung auswirken. Mit Blick auf lachende oder traurige Smileys und mit oder ohne Anfeuerungsrufen des Publikums musste eine schwere Tasche angehoben werden. Mit Hilfe einer Kofferwaage wurde gemessen, wie viel Kilo dabei hochgehoben wurden. Alle der mitmachenden Kinder hoben mit Blick auf den lachenden Smiley und unter den Anfeuerungsrufen des Saals wesentlich mehr als alleine und mit Blick auf den traurigen Smiley. Freu(n)de hilft/helfen, etwas gelingen zu lassen!
Gegen 14:30 Uhr war ein schöner Tag zu Ende, der viel zu schnell verging. Alle Kinder machten sich mit der Gewissheit auf den Heimweg, dass Gott immer bei ihnen ist und ihnen hilft.
S.B. / Fotos: S.B.
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